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Eine feminine Brust ist geschlechtsübergreifend der Inbegriff von Weiblichkeit. Sie ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, das eine Frau auf den ersten Blick von einem Mann unterscheidet. Auch für Transfrauen ist die Brust ein wichtiger Faktor für ihre Geschlechtsidentität und ihr seelisches Gleichgewicht. Sich als Frau zu fühlen ist das eine, wie eine Frau auszusehen und als Frau von seiner Umwelt wahrgenommen zu werden das sehnlich erwünschte Ziel. Daher ist der Brustaufbau oft die erste Operation, die Sie sich auf Ihrem Weg zum Körper einer Frau wünschen und der Sie sich unterziehen. Dabei sollten die anatomischen Besonderheiten bei Transfrauen berücksichtigt werden: So besitzen zum Beispiel viele Transgender-Patientinnen im Brustbereich oft wenig Eigenfett; auch kann der Brustkorb recht breit sein. Dies hat Auswirkungen auf die Vorgehensweise des Brustaufbaus.

Möglichkeiten des Brustaufbaus bei Transgender-Patientinnen:

Um eine weibliche Brust zu formen und aufzubauen gibt es verschiedene Möglichkeiten – sowohl operativ als auch nicht-operativ:

  1. Das Tragen einer Brust-Prothese: Ganz ohne Operation können Sie durch das Tragen einer Brust-Prothese bereits eine feminine Silhouette erreichen und damit Ihr Wohlgefühl steigern. Empfohlen werden Brustprothesen aus Silikon, da sie in Form und Tastgefühl am ehesten mit der weiblichen Brust vergleichbar sind. Die Prothesen werden auf der Haut getragen. Und damit wird schnell auch der Nachtteil einer Prothese deutlich: Legt man die Kleidung ab – sei es beim Sport, am Strand oder im Privaten – werden sie sichtbar. Als Zwischen- oder Übergangslösung kann diese Methode für Sie sinnvoll sein und in Betracht kommen.
  1. Hormontherapie: Durch die Hormontherapie mit Östrogen baut sich im Laufe der Zeit Brustgewebe auf. Wieviel ist individuell verschieden. Auch der Zeitpunkt des Beginns der Östrogeneinnahme hat großen Einfluss: Wird sehr jung – noch während der Pubertät – mit der Einnahme begonnen, bildet sich zumeist genügend Brustgewebe aus. Im Erwachsenenalter funktioniert das nicht mehr so gut. Darüber hinaus kann es bei älteren Patientinnen Jahre dauern, bis sich eine weiblich geformte Brust ausgebildet hat.
  1. Lipofilling – Brustaufbau mit Eigenfett: Für den Aufbau der Brust mit Eigenfett werden Fettzellen an einer anderen Stelle des Körpers, zumeist am Bauch oder an der Hüfte, durch eine Fettabsaugung entnommen und aufbereitet in die Brust injiziert. Dieses Verfahren ist für Frauen, die lediglich eine kleine Körbchengröße wünschen, durchaus geeignet, um die gewünschte weibliche Brust zu erlangen.  Unter Umständen können zwei Fillings notwendig werden, sodass diese Prozedur etwas langwierig sein kann.
  1. Brustimplantaten:  Der Brustaufbau mit Implantaten stellt eine sehr gängige und erprobte Methode zur Feminisierung des Brustbereichs dar. Gegebenenfalls wird sie mit dem Einsatz von Gewebe-Expandern kombiniert. Der große Vorteil bei dieser Methode: Implantate ermöglichen eine gezielte Formung der Brust. Auch können größere Brüste verwirklicht werden, wenn gewünscht. Und direkt nach der Operation ist das Ergebnis des Brustaufbaus sichtbar.

Für den Aufbau kommen zwei unterschiedliche Arten von Brustimplantaten in Frage:

    1. Implantate mit Silikonhülle und Silikongel
    2. Implantate mit Silikonhülle und Kochsalzlösung

 

Je nach individuellem Körperbau und persönlichen Vorlieben – also Ihrem Gusto – können die Implantate rund oder anatomisch geformt sein. Welches Implantat für Sie persönlich in Frage kommt, stimmt Ihr behandelnder Arzt gemeinsam mit Ihnen ab. Eine computergestützte Simulation des Ergebnisses kann hier ebenfalls entscheidend weiterhelfen.

Ob ein Expander notwendig ist, entscheidet Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen auf Basis Ihrer individuellen Gewebesituation an der Brust. Der Expander wird in der Regel benötigt, um Ihre Haut an der Brust zu dehnen, wenn diese zu straff ist, und schafft Platz für das Brustimplantat.

Einstufiger Brustaufbau mit Implantaten

Ist Ihre Haut an der Brust weich und dehnbar und benötigen Sie aufgrund dessen keinen Expander, kann der Brustaufbau in einer einzigen Operation erfolgen, bei der ein Brustimplantat eingesetzt wird.

Zweistufiger Brustaufbau mit Implantaten

Ist Ihre Haut an der Brust sehr straff und fest, wird Ihnen im ersten operativen Schritt ein Gewebeexpander eingesetzt. Dieser erweitert die Haut Ihrer Brust nach und nach und schafft so eine Art Tasche für das Brustimplantat. In der Folgezeit füllt Ihr behandelnder Arzt dann in der Regel alle zwei Wochen den eingesetzten Expander mit steriler Kochsalzlösung weiter auf und vergrößert ihn, um die Haut nach und nach zu dehnen. Dieser Prozess kann mehrere Monate dauern. Im Anschluss entfernt Ihr Chirurg in einer zweiten Operation den Expander und ersetzt diesen durch ein Brustimplantat.

Operative Technik: Es gibt drei verschiedene Zugangsmöglichkeiten, um das Implantat einzubringen:

  1. Schnitt in der Brustumschlagsfalte. Trotz der kleinen Narbe unterhalb der Brust, ist dies die am häufigsten angewendeten Technik.
  2. Schnitt um die Brustwarze. Der periareoläre Einschnitt wird rund um die Brustwarze vorgenommen; die Narben rund um die Brustwarze sind später kaum mehr wahrnehmbar. Im Vergleich zu anderen Optionen besteht hier ein gewisses Risiko, dass sich das Empfinden an der Brustwarze verändert.
  3. Zugang über die Achselhöhle mit Endoskop: Beim transaxillären Einschnitt wird ein Endoskop verwendet, um durch den Bereich unter dem Arm zu tunneln und eine Tasche hinter der Brust zu erzeugen. Bei diesem Zugang entstehen keine Narben an der Brust, sondern in der Achselhöhle.

Im Laufe der Zeit verblassen die Narben und werden unauffälliger.

Platzierung des Implantats

Je nach Ihrer individuellen Anatomie, zum Beispiel der Dicke Ihres Unterhautfettgewebes, wird das Implantat entweder zwischen dem Brustmuskel und dem Brustgewebe (subglandulär) oder submuskulär, also unter den Muskel, gelegt. Details bespricht Ihr Arzt mit Ihnen.

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Wenn Sie als Transgender-Patientin einen Brustaufbau mit Implantat in Erwägung ziehen, empfehlen wir Ihnen, einen Termin bei einem qualifizierten Chirurgen zu vereinbaren, da dieser Sie bei dieser wichtigen Entscheidung ausführlich beraten und wichtige Fragen beantworten kann.

Wichtige Sicherheitshinweise und die Gebrauchsanweisung von Mentor-Implantaten finden Sie hier.

 

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